Seit einer Stunde ist es weg – auf dem Weg zum Verlag bzw. Lektorat. Mein fünftes und zugleich bislang persönlichstes Buch:

Selbstbewusstsein. Wege zu mehr Stärke, Erfolg und Lebensqualität.

In den letzten Wochen habe ich fast nur noch geschrieben. Gut, zwischendurch auch gegessen und geschlafen und mich ein klein wenig bewegt. Aber ansonsten: Ich und mein Rechner, mein Universum. Ich habe meinen Laptop und meinen Bürostuhl vom Büro an den Esstisch verfrachtet – im Büro muss ich bei Sonnenschein immer mit heruntergelassenen Rollos schreiben und das wird auf Dauer langweilig. So also – am Esstisch, hatte ich einen herrlichen Blick nach draußen ins Grüne, die offene Terrassentür ließ stets Vogelzwitschern und eine leichte Brise herein…das tat mir und der Kreativität gut.

 CIMG1782CIMG1890 Zwischendurch-Blicke nach draußen – so sah es aus bei mir!

Dieses Buch hat mir mehr abverlangt als die vier Bücher zuvor. Ich hab den Vertrag dazu seit 2 Jahren, in der Zwischenzeit schrieb ich dann noch Gut reicht völlig. Vor diesem 5.Buch also hatte ich jede Menge Respekt. Zum einen, weil es quasi „DAS“ große Buch übers Selbstbewusstsein von mir werden sollte. All meine Ideen, mein Wissen, meine Erfahrungen und Impulse also in ausführlicher und geballter Form, huiii! Dieser Respekt davor ließ mich den Schreibstart eine ganze Weile hinauszögern.

Einmal begonnen, flutschte es anfangs mitnichten so, wie ich es bislang gewohnt war. Es fiel mir schwer. Und ich brauchte ziemlich lange, bevor ich kapierte, warum: (Danke von Herzen an dieser Stelle nochmal an meinen wunderbaren Kollegen Franz Grieser – er hat mir als Freund und Schreibcoach bei einem laaangen Spaziergang da sehr weitergeholfen!!). Es fiel mir deshalb schwer, weil ich während des Schreibens oft im hintersten Hinterkopf eine strenge Stimme hatte, die sagte: „Kannst Du doch nicht schon wieder schreiben, hast Du doch schon geschrieben!“ Ja, das Gute an 4 Büchern ist ja, dass ich quasi ab und zu von mir selbst abschreiben konnte. Schließlich hatte ich ja schon viel über diese Themen geschrieben. Aber genau dies war am Anfang die Bremse: Streckenweise war es eben nichts hundertprozentig Neues, was ich da schrieb.

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Nach den anfänglichen – ziemlich nervenaufreibenden!! – Schwierigkeiten jedoch merkte ich: Es ist sehr wohl viel Neues dabei! Erstens hab ich mich weiterentwickelt in meiner Gedankenwelt – am 1.Buch schrieb ich 2008. Dann sind viele Erfahrungen mit Coachingklienten und Seminarteilnehmern hinzugekommen.

Und der wichtigste Unterschied zu den vier Büchern vorher:

Ich bin sehr persönlich geworden, habe viel von mir erzählt!

Es war an der Zeit! Ich hab mich getraut. Nicht, weil ich mich als das große Vorbild oder Paradebeispiel zum Thema Selbstbewusstsein hinstellen möchte, oh nein! Das, was ich von mir, aus meinem Leben erzähle, soll zeigen: Auch die Frau fürs Selbstbewusstsein kennt die Schattenseiten, tiefe Krisen, große Unsicherheiten und Selbstzweifel, Verzweiflung und Depression. Allzu gut kennt sie das! Neben 4 Portraits im Buch von wunderbaren, ganz normalen Menschen „Mein Weg zum Selbstbewusstsein“ ist also das, was ich von mir erzähle, quasi das 5. Portrait.

Ich weiß jetzt schon, dass das einigen Lesern nicht gefallen wird – zuviel Nabelschau, der Coach (oder Autor) ist doch das Unwichtigste am Ganzen und so weiter. Ich weiß aber auch, wie sehr mich selbst inzwischen Ratgeber anstrengen oder langweilen, in denen ich den Menschen, der das geschrieben hat, nicht finde. Ich möchte den Menschen dahinter spüren – so wird alles auch viel glaubwürdiger für mich. Also hab ich so geschrieben, wie ich es selbst gern lese. Mal sehen, wie das ankommt. Ein Experiment. Oder eigentlich: Es ging diesmal nicht (mehr) anders. Es war an der Zeit.

Jetzt also: Losgelassen. Weggeschickt. Trennungsschmerz. Ja wirklich! Mein Baby wird flügge. Und mein Leben öffnet sich wieder in die Welt da draußen, das Telefon wird wieder eingesteckt (momentan allerdings noch mit Anrufbeantworter…so schnell gehts nun auch wieder nicht, das mit dem mich-wieder-in-die-Welt-wagen!), ich habe Termine in der Stadt. Komisch, momentan stellt sich noch keine Erleichterung ein, dass ich es geschafft habe. Momentan bin ich eher melancholisch, nachdenklich, versonnen. Zumal jetzt „da draußen“ in der Welt für mich wichtige, teilweise schwierige Schritte anstehen. Da draußen halt – die letzten Wochen war ich im Kokon, sehr geschützt, bei mir und meinen Gedanken.

Nun denn – dann wage ich mal die ersten Schritte nach draußen und stelle diese Gedanken in meinen Blog!

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P.S. Gerade hat mich Herr Kilian angerufen, mein sehr geschätzter, ziemlich wunderbarer Verlagsmensch vom C.H.Beck Verlag – er hat mir jetzt grad das Loslassen ein wenig erleichtert und mir wieder ein klein wenig mehr Lust auf die Welt da draußen gemacht. Danke!!