Blockstöckchen, Blogparaden, Blog Awards …… jede Menge gibts da. Bei einigen *hüstel* hab ich dann trotz Einladung doch nicht mitgemacht, weil mir die Themen oder Fragen nicht wirklich was sagten bzw. mich nicht wirklich hinter dem Ofen hervorlockten. Heute aber….

Eine sehr geschätzte Twitterbekannte, die wunderbare Nicole Gugger hat mich nun nominiert bei einer schönen Sache – unbekanntere Blogs sollen mehr in die Öffentlichkeit kommen, der Nominierte beantwortet die Fragen, die sich der Nominierende ausgesucht hat …

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Sehr unterschiedliche Fragen und bunte Antworten gabs bei dieser Aktion schon – gefällt mir gut, dass es immer neue Fragen sind. Also dann – hier Nicoles Fragen und meine Antworten. Nicht alle Fragen von Nicole habe ich beantwortet – manchmal kann ich auch den Mund halten, bevor Nichtssagendes rauskommt! :-)

1. Warum ist bloggen sinnvoll?

Ich habe früher schon gerne Tagebuch geschrieben. Dabei klärt sich so mancher Gedankenwuselwust im Kopf, nimmt Form an, kommt auf den Punkt und wird zu einem guten Ganzen. So ist es auch beim Bloggen. Ich blogge nicht so wahnsinnig strategisch oder strukturiert (obwohl ich es mir regelmäßig wieder vornehme *hüstel*), sondern dann, wenn ich etwas zu sagen habe. Entweder, weil mich etwas ganz besonders berührt, bewegt, nachdenklich oder wütend macht, empört oder begeistert. Das erzähl ich dann Freunden oder Nachbarn – und darüber blogge und twittere ich. Ein schönes Medium dafür. Sinnvoll empfinde ich das Bloggen vor allem deshalb, weil dadurch die Menschen mich besser kennenlernen – meine Gedanken, Einstellungen, Gefühle und Positionen. Da ich selbst sehr neugierig auf Menschen bin, gebe ich dies dann von mir auch gerne preis. Und ein wunderbarer Nebeneffekt: Auch potentielle Coachingklienten oder Auftaggeber lernen mich und meine Denke besser kennen. Schon so mancher rief dann eines Tages an und meinte: „Ich lese Sie schon eine ganze Weile mit, irgendwie vertrau ich Ihnen, Ihre Ansichten gefallen mir und jetzt brauch ich Unterstützung!“

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2. Was bedeutet für Dich Weisheit?

Weisheit, eine der Kardinaltugenden. Ein großes Wort. In der Weisheit eines Menschen verdichtet und bündelt sich so vieles: Sein Wissen, seine Erfahrungen, seine Erkenntnisse über das Leben und die Welt, sein Weitblick um die größeren Zusammenhänge, aber auch Gelassenheit, Souveränität und Würde. Ich verbinde Weisheit immer eher mit älteren oder alten Menschen – der weise alte Mann, die weise alte Frau. Mich faszinieren all die uralten Mythen und Geschichten über weise Menschen.

Ein weiser Mensch ruht in sich, muss sich und der Welt nichts mehr beweisen und drängt auch nie seine Weisheit auf. Er handelt weise oder gibt weise Ratschläge, wenn er darum gebeten wird. Kein weiser Mensch unterstützt mit seiner Weisheit ungefragt. Weisheit ist nicht laut – eher ganz still, ruhig. Weisheit sieht viel, nimmt alles wahr, lächelt sanft, weiß viel. Ein Symbol für Weisheit war für mich schon immer die Tarotkarte Der Eremit.

Noch etwas zur Weisheit: Ich wünsche mir, dass wir alle jeden Tag ein Stückchen mehr Zugang finden – und es uns auch erlauben!! – zu unserer inneren eigenen Weisheit. JEDER hat sie, diese Weisheit in sich selbst, manche nennen es Intuition, die so genau weiß, was gut und richtig für uns ist. Sie wird uns aber oft ausgetrieben und geht verloren durch Sätze wie „Jetzt träum doch nicht, sei endlich erwachsen!“ oder „Denk doch mal vernünftig drüber nach!“. Unser eigener innerer Weise, unsere eigene innere Weise weiß um uns wie kein anderer – hören und vertrauen wir dieser Weisheit doch öfter – einverstanden?

Aus China stammt der Satz:

An drei Dingen erkennt man den Weisen: Schweigen, wenn Narren reden, denken, wenn andere Glauben und handeln, wenn Faule träumen.

3. Was müsste ganz dringend noch erfunden werden?

Ganz klar: Das wunderbare beam-me-up-Scotty Gerät! Ich wäre so gerne ganz spontan für einen Abend mal bei meiner besten Freundin in Berlin, zum Frühstück bei einer Herzensfrau in Hamburg oder ohne mühsame Anreise für ein paar Tage auf meinem türkischen Lieblingsfleckchen!!

4. Welches Buch sollte jeder Mensch unbedingt gelesen haben?

Da gibt es kein besonderes! Ich finde es vor allem wichtig, dass Menschen lesen, lesen, lesen! Das, was ihnen gut tut, was sie weiterbringt, interessiert, neugierig macht, bereichert, begeistert, erfreut, ihren Horizont erweitert oder einfach nur Spaß macht. Ich weiß heute noch, wie es mich damals verletzt hat, als die von mir sehr verehrte Deutsch-Leistungskurs Lehrerin tadelnd blickte und meinte: „Bettina, darüber sollten Sie inzwischen hinweg sein!“ ……..als ich von meinem damaligen absoluten Lieblingautor, Stefan Zweig sprach! Lest das, was zu Euch passt – wurscht, was – Hauptsache, Ihr lest!! Ich mag gute Frauen- und Familienromane – möglichst ab 600 Seiten aufwärts, liebe solche Kleinode wie Die Dame in Blau oder von derselben Autorin Das Sonnenblumenmädchen. Ich versinke immer mal wieder in Gedichten von Rilke oder vom wunderbaren Jörn Pfennig
 wie zum Beispiel:

Strategie

Er tut so, als würde sie ihn nicht interessieren.
Sie tut so, als würde sie nicht merken, daß er nur so tut.
Ihr Desinteresse interessiert ihn
deshalb tut er so, als wüßte er genau, daß sie nur so tut.
Sein Interesse interessiert sie
deshalb tut sie so, als täte sie nur so, wie sie tut …
O heiliger Sankt Josef, wann tut sich denn endlich was?!

Dann gibt es wichtige Bücher! Bücher, die mir Halt geben, vieles haben verstehen und erkennen lassen, mich beruhigen und mir helfen – zwei der wichtigsten sind zweifelsohne

Die hohe Schule der Einsamkeit. Von der Kunst des Alleinseins.

Und das kleine, jedoch so gewichtige Büchlein des wunderbaren Philosophen Wilhelm Schmidt: Gelassenheit. Was wir gewinnen, wenn wir älter werden.

Und für schöne Kochbücher oder Bildbände kann ich mich auch immer begeistern!

5. Was ist die bewegendste Präsentation oder Rede, die Du je gesehen hast?

Da fällt mir schnell die Rede von Steve Jobs ein, die er 2005 an der Stanford University gehalten hat:

Have the courage to follow you heard and intuition. They somehow already know, what you truly want to become! … Stay hungry. Stay foolish!

Ich brauche Geschichten und echte Emotion, die mich berühren kann. Ich möchte den Menschen sehen.

6. Welchen Beruf ergreifst Du in Deinem nächsten Leben?

In meinem nächsten Leben habe ich irgendwo auf dem Land, hier in Bayern oder auch im Süden, mit Freunden zusammen eine Kleinod mit einigen Gästezimmern und einem kleinen, exquisiten Restaurant … inmitten eines großen Gartens mit alten Obstbäumen und Bänken, die in deren Schatten stehen. Ein Garten mit vielen Rosen und bunten Stauden. Jedes Zimmer ist anders eingerichtet, eine Mischung aus modernem Design und Vintage-Flohmarkt Möbeln. Ich gehe jeden Morgen auf den Markt, es gibt jeden Tag nur 3 oder 4 Gerichte, die per Hand auf der Tafel geschrieben stehen. Ein Geheimtipp sind wir, mit fast ausschließlich liebgewonnenen, langjährigen Stammgästen.

Apfel 3 Okt 08© Bettina Stackelberg

8. Womit macht man Dich am schnellsten wütend?

Ich werde sehr schnell ungehalten, wenn mein Gegenüber mir nicht richtig zuhört. Nicht, weil ich meine, man müsse mir ständig ergeben an den Lippen hängen. Es ist völlig ok, wenn jemand grad nicht bei der Sache sein kann, dann möge er es aber bitte sagen – dann bin ich auch gleich still. Aber diese vermeintliche Zuhören und dabei deutlich signalisieren „Ich bin überall in meinen Gedanken, nur nicht hier bei dir“ – das kann ich nicht ausstehen! Und Unzuverlässigkeit macht mich schnell wütend – vor allem, wenn sie gepaart ist mit „Ach jetzt reg dich doch nicht so auf, waren doch nur 20 Minuten“.

Und fehlende Dankbarkeit und Demut – das macht mich auch sehr oft wütend!!

©pitopia / www.finanzfoto.de

9. Was ist die liebenswerteste Eigenschaft an einem Menschen?

Herzenswärme. Begeisterungsfähigkeit. Achtsamkeit. Wertschätzung. Neugier auf das Leben.

11. Wenn die Fee mit den 3 freien Wünschen vorbeikommt – welche wären das?

Ich wünsche mir, dass einer meiner liebsten Herzensmenschen, meine alte Nachbarin und quasi adoptierte Zweitmami noch lange leben möge – und dass es meinen anderen Herzensmenschen gut gehen möge!

Ich wünsche mir, dass ich in finanzieller Sicherheit und Freiheit noch lange meiner Berufung folgen kann, erfolgreich bin und viele Menschen berühren und unterstützen kann.

Und ich wünsche mir, dass ich jeden Tag ein Stückchen mehr Gelassenheit, Frieden für die Seele, innere Ruhe und Vertrauen finde.

Rügen 06 017

Danke, liebe Nicole für diese Fragen! Mal sehen, ob ich in den nächsten Tagen neue Blogger nominieren und ihnen meine Fragen stellen möchte!